Gegen undichte Fenster und andere Leckagen
Radolfzell, 05.10.2011 von Michael Häßler
Genau deswegen haben wir es auch probiert und waren wider erwarten angenehm überrascht.
Fenster von Booten aus den siebzieger Jahren sind oft mit Gummiprofilen montiert, die im Lauf der Jahre undicht werden. Der Austausch ist generell problematisch, denn ob man einen Ersatz mit passenden Maßen findet, weiss man erst nach dem Ausbau. Und dann ist es zu spät, weil man das Gummiprofil nicht mehr sauber eingebaut bekommt.
Wir haben das Profil an der Oberseite mit einem schmalen Stechbeitel etwas von seinem Untergrund abgehoben, und an der dadurch entstandenen Öffnung das „Wundermittel“ so lange eingeträufelt, bis es an mehreren Stellen an der Unterseite des Fensters ausgetreten ist. Hier muss es sofort abgewischt werden.
Beim ersten Regenschauer kam die Enttäuschung: Das Wasser fand zwar etwas weniger als zuvor, aber noch immer den Weg auf die Kojen unter Deck. Nach einer zweiten Behandlung ist das Fenster jetzt dicht. „Captain Tolley“ hat also nicht zu viel versprochen.
Eine Steckdose für die Beleuchtung am Mast haben wir ebenfalls dicht bekommen. Bei starkem Regen fand das Wasser zuvor seinen Weg an einem Kabel unter Deck. Mehrere Dichtungsversuche mit aufwändigeren Mitteln waren schon gescheitert.
Captain Tolley’s Creeping Crack Cure ist also ein wertvoller Helfer gerade bei Besitzern von älteren Booten, und taugt für die unkomplizierte Abdichtung ohne aufwändige Montagearbeiten. Es ist eine wässrige Lösung auf Acrylbasis und zieht in die Kapillaren, wo es dauerelastisch aushärtet. Genau diese niedrige Viskosität ist aber auch der Grund, weshalb in den meisten Fällen mehrere Behandlungen notwändig sind. Die erste Abdichtung dient nur dazu, das Mittel am sofortigen Durchfluss zu hindern. Mit weiteren Behandlungen kann man einen solideren Verschluß der Leckage erreichen. Wie lange der Erfolg anhält, muss abgewartet werden. Das Mittel ist für knapp 10 Euro im Fachhandel erhältlich.
Weitere Infos: www.yachticon.de