Das Oldtimer-Schiff glänzt wie am ersten Tag
Die 83 Jahre alte Fähre „Konstanz“ darf nach 15 Jahren Restaurierung jetzt wieder auf dem Bodensee fahren.
Konstanz, 20.07.2011 von Gerhard Herr
Leise brummeln die beiden Dieselmotoren im Bauch der 1928 gebauten und 15 Jahre lang von einem guten Dutzend Freiwilligen liebevoll restaurierten Fähre „Konstanz“ vor sich hin, als diese unterm Tröten und Zischen der Dampfpfeifen historischer Boote am ebenfalls restaurierten alten Fähreanleger am Konstanzer Hafen Staad ablegt. An Bord deutsche, französische und amerikanische Oldtimer aus den gleichen Jahren, deren Fahrer, aber auch Zeitzeugen der ersten Stunde: Ferdinand Herzog von Württemberg und die Teilnehmerin der ersten Jungfernfahrt am 30. September 1928, die Konstanzerin Gusti Ohmer. Der Vater der heute 93-Jährigen, der Stadtrat Alfred Ellegast, war neben dem damaligen Konstanzer Bürgermeister Fritz Arnold einer der Motoren des Fährebetriebes mit dem sich Konstanz vom Schweizer Umland abkoppelte und einen weiteren Zugang zum deutschen Bodensee-Umland, zur Meersburger Seeseite, verschaffen wollte. Die schwimmende Bundesstraße war mit dem Fährschiff „Konstanz“ geboren, eine ebenfalls zwischen Konstanz-Staad und Meersburg geplante Brücke wurde zu den Akten gelegt. „Als eines von elf Kindern unserer Familie durfte ich mit zur Jungfernfahrt. Was war ich stolz auf meinen Vater und noch heute bin ich stolz drauf, dass ich damals mitfahren durfte“, erinnert sich am Samstag Gusti Ohmer, als die „Konstanz“ ablegt. Dann stehen der resoluten Dame Freudentränen in den Augen, als das kleine Schiff vor der Meersburger Uferpromenade präsentiert wird. „Jetzt bin ich aber auch glücklich, die zweite Jungfernfahrt doch noch miterleben zu dürfen“, sagt sie.
Weitere Informationen und Bilder finden sie in der August-Ausgabe des IBN-Magazins