50 Jahre Internationale Bodensee-Konferenz

Gipfelerklärung auf dem Säntis verabschiedet

IBK

Konstanz/ Säntis, 17.01.2022 von IBN

Am vergangenen Freitag, 14. Januar, trafen sich die Regierungsvertreter der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) auf dem Gipfel des Säntis und feierten das 50- jährige Jubiläum der IBK. Ziel der IBK ist es, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Bodenseeregion zu fördern und die Beziehungen der vier Nachbarländer und der entsprechenden Regionen weiter zu stärken. Zum Auftakt des Jubiläumsjahres verabschiedeten die Delegationen der zehn Mitgliedsländer und -kantone in diesem Sinne eine Gipfelerklärung zuhanden der Bodenseeregion.

Unter dem Vorsitz des Kantons Appenzell Ausserrhoden seien am Gipfeltreffen zahlreiche grenzüberschreitende Anliegen, wie die  Pandemiebekämpfung, aber auch Themen wie Berufsbildung, Verkehr und Energie behandelt worden.

Die Gipfelerklärung hebe die Eigenheiten und Qualitäten der Bodenseeregion hervor und zeige die Herausforderungen und Perspektiven der IBK für die kommenden Jahre auf, teilt die Geschäftsstelle der IBK mit Sitz in Konstanz mit. Schwerpunkte gelten demnach auch dem vitalen Lebens- und Wirtschaftsraum rund um den Bodensee. Die Gipfelerklärung betone die landschaftlichen und kulturellen Qualitäten, die die Region zu einem herausragenden touristischen Anziehungspunkt Europas mache. Zudem betone die Erklärung die Wirtschaftskraft im Vierländereck mit innovativen Unternehmen und exzellenten Fachkräften. Sie bekenne sich zu einer klimaneutralen Verkehrszukunft und zu einem öffentlichen Verkehr, der die Region noch unkomplizierter und schneller erschließen soll. 

Grenzüberschreitendes Denken sei auch in Wissenschaft, Bildung und Forschung zentral. Die Pandemie habe gezeigt, wie intensiv die Menschen in allen Lebensbereichen über die Landesgrenzen vernetzt sind – privat und beruflich. Die Gipfelerklärung erinnere auch daran, dass offene Grenzen und eine länderübergreifende Kommunikation gerade für Grenzregionen existentiell seien. Nicht nur im Krisenfall, sondern generell brauche die Bodenseeregion laut der Gipfelerklärung koordinierte Anstrengungen und institutionalisierte Zugänge, um ihre Anliegen auf nationalstaatlicher Ebene zur Geltung zu bringen. Abschließend zeigten sich die Regierungsvertreter überzeugt, dass die Region zukunftsfähig entwickelt werden könne, wenn die junge Generation ihre Impulse und ihr Engagement einbringe.

Geplante Regierungskommission Bodensee

Wie das Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mitteilt, setzten sich die Mitglieder der IBK bereits seit einiger Zeit dafür ein, dass die bestehende regionale Gesprächsplattform mit einer zwischenstaatlichen Regierungskommission ergänzt werde. Der Schweizerische Bundespräsident Ignazio Cassis, der zum Gipfeltreffen eingeladen wurde,  unterstütze das Anliegen nicht nur, sondern setzt sich massgeblich für dessen Realisierung ein. Die geplante Regierungskommission Bodensee hat ihr Vorbild in der bereits langjährig erfolgreichen Regierungskommission Oberrhein (zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz) und soll auf staatlicher Ebene das ganze Spektrum der nachbarschaftlichen Beziehungen abdecken. Auf hoher Beamtenstufe der jeweiligen Aussenministerien geleitet und bestehend aus hochrangingen Vertreterinnen und Vertretern der Regionen, soll sie als Schnittstelle zwischen der IBK und den nationalen Regierungen fungieren. Sie soll zu einer verstärkten politischen Koordinierung von strategischen Projekten mit Bezug zur nationalstaatlichen Ebene in der Region Bodensee führen und so einen greifbaren und nachhaltigen Mehrwert schaffen, so die EDA. Auf Wunsch der in der IBK vertretenen Regierungvertreter werde das EDA, in enger Absprache mit den Außenministerien Deutschlands, Österreichs und Liechtensteins, in diesem Frühsommer ein Pilottreffen der Bodensee-Anrainerstaaten organisieren.

Weitere Informationen unter www.bodenseekonferenz.org

 

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