BSB lässt E-Katamarane an der Ostsee bauen

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Konstanz, 01.06.2021 von IBN

Die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) haben den Auftrag zum Bau der beiden geplanten Elektro-Katamarane an die Stralsunder Werft Ostseestaal vergeben. Wie die BSB mitteilen, soll das erste der beiden Schiffe bereits im Frühsommer 2022 im Einsatz sein.

 „Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem E-Schiff unsere Flotte nochumweltfreundlicher machen“, so Frank Weber, Geschäftsführer der BSB bei der Vertragsunterzeichnung. Christoph Witte, technischer Leiter und Mitglied der Geschäftsführung der BSB erklärt: „Wir sehen das E-Schiff als ersten von vielen Bausteinen, mit denen wir die komplette Flotte auf umweltfreundliche Antriebe umstellen wollen. Derzeit engagieren sich die BSB bei einer Vielzahl von alternativen Antriebsprojekten in der Schifffahrt. Vollelektrische Antriebe werden nur ein Baustein sein, denn es gilt auch die Bestandsflotte, insbesondere die denkmalgeschützten Schiffe zu decarbonisieren, also vom Kohlenstoff der fossilen Brennstoffe wegzukommen. Der Bodensee soll Modellregion für eine klimaneutrale Zukunft der Binnen-Fahrgastschifffahrt werden.“ 

Für die Werft Ostseestaal, die bereits 2012 mit der Fertigung von Elektro-Solarschiffen ist es ebenfalls ein besonderer Auftrag: „Mit den zwei Fahrgastschiffen zum Einsatz auf dem Bodensee stoßen wir im Geschäftsfeld Elektro- Solar-Schiffe in neue Dimensionen vor. Die Kapazität von jeweils 300 Fahrgästen übertrifft alle bisherigen von Ostseestaal konstruierten und realisierten Elektro-Fähren bzw. -Fahrgastschiffe“, betont Dr. Thomas Kühmstedt, Technischer Direktor von Ostseestaal. Wenn sich Design und Technik bewähren, soll im Anschluss an das erste E- Schiff ein Schwesterschiff gebaut werden. Letzteres könnte dann 2025 in Betrieb gehen, heißt es weiter in der Mitteilung der BSB.

Der Zeitplan ist straff: Der Brennstart ist für Ende September 2021 geplant. Im Februar 2022 sollen die einzelnen Sektionen an die Werft in Friedrichshafen angeliefert werden. Für Ende April 2022 ist der Stapellauf geplant. Darauf folgen Probefahrten, bevor das Schiff im Juni 2022 in einen neuen Fahrplan integriert werden kann. Vorgesehen ist der Einsatz des E-Schiffs im Überlinger See im Dreiecksverkehr zwischen Uhldingen, der Insel Mainau und Meersburg.

Aber bitte nicht für den Überlingersee



Endlich kann man sagen ich gratuliere zu diesem Schritt in die Zukunft.
Aber muss es denn diese Rumpfform im Überlingersee mit seinen Steilufern sein? Sie wissen doch sehr genau, dass die Wellen des Katamarans zwar nicht sehr hoch, aber lang und tief sind. Und dass solch mächtige Wellen in größerer Tiefe das Sediment aufwirbeln als kurze hohe Wellen ist auch bekannt. Das war ja bei der Zulassung der ersten Katamarane auch ein Thema. Die Arbeiten von Herrn Hoffmann, Universität Konstanz, darüber sind sicher auch bekannt.
Eigentlich müssten jetzt ja bei allen Umweltverbänden die Wert auf Biodiversität legen und den Archäologen die Alarmglocken klingeln und zumindest geprüft werden ob es bei diesem Schiff auch zutrifft. Vielleicht nimmt es die ISKB (Internationale Schifffahrtskommission für den Bodensee) auch als Anlass die Bodenseeschifffahrtsordnung zu präzisieren. Da steht unter Artikel 13.10 Gewässerschutz: Fahrzeuge müssen so gebaut sein, dass die Beschaffenheit des Gewässers nicht nachteilig verändert werden kann.
Aber was heißt das schon. Es wäre an der Zeit nicht nur Klimaneutrale Schiffe zu bauen sondern auch Biodiversitätsneutrale.

Alfred Sulger
Alfred Sulger am 11.06.2021 15:15:41

Bringt das erste Projekt zu Ende, bevor ihr was Neues baut

Was ist mit der LNG-Fähre? Bleibt sie, wie der Berlin-Airport damals ein Millionengrab und als Bauruine? Oder wird die LNG-Großbaustelle liegend in Konanz/Staad einfach links liegen gelassen, da sich die Pella Sietas-Werft nicht mehr darum kümmert in Sachen der Finanzierung?
Ich meine es im Guten, auch wenn es nicht so eindeutig ist. Ich bin in der Auffassung, man muss erst die eine Baustelle komplett fertig machen, bevor man die neue Baustelle aufmacht! Liebe Leute, seid anständig und bringt das erste LNG-Fährschiff-Projekt zu Ende bevor ihr was Neues baut!
Am See liegen drei Werften - eine in Friedrichshafen (D), die nächste befindet sich in Romanshorn (CH) und die dritte in Fussach (A). Danke im Voraus für das Verständnis und das nachhaltige Mitdenken!
Otto Eisenhauer am 02.06.2021 10:21:04
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