BSB planen Elektro-Kat auf dem Bodensee
Konstanz, 27.11.2020
Wenn die Rahmenbedingungen es zuließen, werde gleich im Anschluss das zweite Schiff gebaut. Denkbar sei eine Inbetriebnahme bereits im Jahr 2025. Die geplanten neuen Schiffe sollen mindestens ein Schiff mit konventionellem Antrieb in der bisherigen Flotte ersetzen, teilt die BSB weiter mit.
Demnach stimmte der BSB-Beirat den Plänen grundsätzlich zu. „Wir werden unser Flottenkonzept neu ausrichten, denn unsere Schiffe sollen noch umweltfreundlicher werden. Der Bau dieser beiden Schiffe ist der erste wichtige Baustein, um vom Kohlenstoff der fossilen Brennstoffe wegzukommen”, sagt Christoph Witte, der Technische Leiter der BSB und Mitglied der Geschäftsführung. Bis zum Jahr 2030 sollen die Emissionen der Fahrgastschifffahrt weiter deutlich reduziert werden. Daher bereite die BSB neben der Beschaffung der neuen elektrischen Schiffe die Umstellung der Bestandsflotte auf E-Fuel, also umweltfreundliche synthetische Kraftstoffe, vor.
Die Bauweise der E-Schiffe entspreche dem Katamaran-Prinzip, wodurch ein geringerer Schiffswiderstand im Vergleich zum konventionellen Einrumpf-Schiff erreicht werde. Christoph Witte: „Die E-Schiffe sind kleiner und durch die Aluminium-Konstruktion leichter als die Standardschiffe. Damit sinkt die Schiffsantriebsleistung und der Energieverbrauch wird reduziert. Um einen ökologischen ganztägigen Betrieb zu ermöglichen, fahren sie mit reduzierter Geschwindigkeit. Geplant sind 15 Stundenkilometer und in der Mittagspause können die Akkus nachgeladen werden.“
Die Schiffe sollen Platz für 300 Passagiere bieten und auf dem Vordeck werde Platz für Fahrräder sein. Das Freideck sei komplett mit Solarzellen überdacht, so dass zusätzlich grüner Strom an Bord produziert und für den Antrieb eingesetzt werde. Zum Konzept gehöre auch die Barrierefreiheit, weshalb unter anderem separate Toiletten für bewegungseingeschränkte Fahrgäste eingerichtet würden.
„Wir sehen die E-Schiffe als Prototypen, mit denen wir den Schiffsbetrieb der Zukunft testen und ausbauen können“, berichtet Witte, „derzeit engagieren sich die BSB bei einer Vielzahl von alternativen Antriebsprojekten in der Schifffahrt. Wir möchten hier am Bodensee den Leuchtturm für die Zukunft der Binnen-Fahrgastschifffahrt setzen.“
Die genaue Höhe der Investitionskosten stehe noch nicht fest. Die BSB hoffemn nach eigenen Angaben auf eine Projektförderung und suchten das Gespräch mit der Politik, um mögliche Fördermöglichkeiten auszuloten. Immerhin liefen die Projekte bei der BSB unter den verheißungsvollen Namen ARTEMIS und APOLLO, teilt das Unternehmen abschließend mit.