Protestaktion gegen Netzgehege im Bodensee
Konstanz , 12.10.2020 von Klaus Lohmüller
Die Initiative ging vom Verband badischer Berufsfischer, dem Schweizerischen Berufsfischerverband, der Internationalen Arbeitsgemeinschaft der Bodenseefischereivereine und dem Konstanzer Angelsportverein aus. In dessen Bootslager fand vorab eine Pressekonferenz statt, in der Abgeordnete baden-württembergischer Landtagsfraktionen, der Fischereiverbände, von Naturschutzorganisationen und der Bodensee-Wasserversorgung zu Wort kamen.
Mit der Pressekonferenz und Protestaktion wollen die Veranstalter erreichen, dass die Aussage in den Bodensee-Richtlinen der Internationalen Gewässerschutzkommission von 2005, dernach Netzgehegeanlagen im Bodensee nicht zuzulassen sind, vom Baden Württembergischen Parlament in Form eines gesetzlichen Verbotes festgeschrieben wird. Sie befürchten nicht absehbare ökologische Folgen für die Wasserqualität des Sees und den Wildfischbesatz, eine nicht artgerechte Haltung der Tiere, sowie wirtschaftliche Nachteile für traditionelle Kleinbetriebe.
Die Genossenschaft wirbt hingegen für ihr Projekt damit, den Bodenseefisch gegenüber Importen marktfähiger machen zu können, damit letztlich auch die Fischereibetriebe stärken und den "ökologischen Fußabdruck" des im Handel angebotenen Fischs durch eine regionale Produktion verringern zu können. Außerdem sei man durch die Zucht in der Lage, die hohe Nachfrage abdecken zu können, was durch die rückgängigen Fangerträge der Berufsfischer zunehmend schwieriger würde.
Weitere (auch nautische) Hintergründe zum Thema und Stimmen der Befürworter und Gegner sind in der November-Ausgabe der IBN nachzulesen. Außerdem sind drei Kurzvideos vom Bootskorso sind auf unserer facebookseite zu sehen.