Bei sechs Beaufort ohne Rettungsmittel im Wasser
Wasserschutzpolizei rettet drei Menschen vor dem Ertrinken
Überlingen, 26.08.2020 von IBN
Zu diesem Zeitpunkt war bereits eine Sturmwarnung für den Bodensee ausgegeben und es herrschte eine Windstärke von sechs bis sieben Beaufort mit entsprechend hohem Wellengang.
Bei näherer Betrachtung handelte es sich um drei Personen im Wasser, zwei Erwachsene und ein Kind. Das vier Jahre alte Mädchen hatte zwar einen Schwimmgürtel an, jedoch auch mit diesem deutlich zu wenig Auftrieb und wurde von dem Mann so gut es ging über Wasser gehalten. Beide wurden aufgrund des Windes und starken Wellengangs jedoch immer wieder unter Wasser gedrückt und kämpften um ihr Leben, heißt es weiter in der Polizeimeldung. Die dritte Person, eine 37 Jahre alte Frau versuchte demnach ebenfalls mit aller Kraft, an der Wasseroberfläche zu bleiben.
Wie die Ermittlungen ergaben, ging das Mädchen mit seiner 37 Jahre alten Tante vom Motorboot zum Schwimmen ins Wasser. Auf dem Boot befanden sich außerdem der 39 Jahre alte Onkel des Kindes, ihre dreijährige Schwester sowie die Großeltern
der Beiden. Der Onkel, gleichzeitig auch Schiffsführer, bemerkte, dass es die beiden im Wasser nicht mehr aus eigener Kraft zurück zum Boot schaffen würden. Daraufhin sprang er ohne Rettungsmittel ins Wasser und schwamm zu seiner Frau
und der Nichte.
Sofort nahm er das vierjährige Mädchen an sich und es folgte ein Überlebenskampf im Wasser. Diesen konnten die Beamten der Wasserschutzpolizei gerade noch rechtzeitig beenden, heißt es weiter in der Meldung. Mittels Rettungsring und Rettungsleine brachten sie die drei Verunglückten an Bord des Polizeibootes. Das gestaltete sich demnach äußerst schwierig, da der Mann bereits unter Schock stand und nur schwer ansprechbar war. Das Kind und die 37-Jährige wurden ebenfalls völlig entkräftet geborgen. Bis auf den Schock, den alle drei Beteiligten erlitten, entstanden keine weiteren Verletzungen. Die Wasserschutzpolizei begleitete anschließend das Sportboot zurück in den Hafen.
Die Polizei weist vor diesem Hintergrund erneut eindrücklich darauf hin, Sturmwarnungen zu beachten und entsprechende Seeverhältnisse und Witterungsbedingungen nicht leichtfertig zu unterschätzen.