Travemünder Woche abgesagt
Travemünde, 23.04.2020 von IBN
Die Konkretisierung der Schleswig-Holsteinischen Landesregierung zu den Corona-Beschlüssen Mitte April hat deutlich gemacht, dass die Travemünder Woche selbst bei einer Reduzierung auf die Segelwettbewerbe als Großveranstaltung gelten würde, die im Sinne der Verordnung bis zum 31. August untersagt ist. Damit wäre aufgrund der Terminlage nur noch der Oktober-Termin möglich gewesen.
Wie die Veranstalter weiter mitteilen, sei einer Vermarktung der Travemünder Woche, die für die Durchführung der Segelwettbewerbe notwendig ist, im Herbst aber weitgehend die Grundlage entzogen. Wegen weiterhin zu erwartender Einschränkungen und aufgrund der Witterung ließe sich ein Festivalgeschehen kaum realisieren. Die Präsentationsfläche für die Partner würde wegfallen, die Umsatzmöglichkeiten für Schausteller wären eingeschränkt. „Wir wären hier wirtschaftlich in eine Situation gekommen, die noch prekärer wäre, als sie es ohnehin schon ist. Daher mussten wir jetzt die Reißleine ziehen. Als gemeinnützige GmbH haben wir das Problem, keine Rücklagen aufbauen zu können. Und einige Kosten laufen weiter. Daher müssen wir nun sehen, wie wir dieses Jahr bewältigen können“, berichtet Frank Schärffe.
Aber nicht nur aus wirtschaftlicher, sondern auch aus segelsportlicher Sicht ließ sich die 131. Travemünder Woche an einem Oktober-Termin nicht durchsetzen. TW-Sportdirektor Jens Kath musste nach Rücksprache mit den Klassenvereinigungen feststellen, dass nur noch ein Rumpfprogramm übrig geblieben wäre. Andere Regattatermine der Klassen, aber auch die geringere Attraktivität des Reviers im Herbst hätten das Programm der ursprünglich geplanten 30 Regatten mit 14 Meisterschaften mehr als halbiert. Dazu wären auch die verbliebenen Klassen mit verkleinerten Starterfeldern angereist, zumal die Anreisemöglichkeiten der internationalen Teilnehmer völlig in der Schwebe sind. „Wir hätten einen immensen Aufwand betreiben müssen, um nur einen Bruchteil einer üblichen Travemünder Woche zu retten“, sagt Jens Kath, und Anderl Denecke, der Gesamt-Wettfahrtleiter, ergänzt: „Das verbliebene Programm wäre dem Anspruch einer Travemünder Woche nicht gerecht geworden. Das hätte dem Ansehen der Travemünder Woche nicht gutgetan.“