Zugeständnisse bei Sperrgebiet der Wasserversorgung?
Sipplingen, 09.06.2011 von Michael Häßler
Auch jeweils ein Vertreter des Bodensee-Kanu-Rings, der privatwirtschaftlichen Konstanzer Firma „La Canoa“, der Tauchsportgruppe Konstanz und des Bahn-Sozialwerks wurden eingeladen.
Inhalt des Gesprächs soll die Schaffung eines mindestens 50 Meter breiten Korridors durch das Sperrgebiet sein, in dem gebadet werden darf und der auch mit Kanus und ähnlichen Fahrzeugen befahren werden kann. Weiter soll eine von der Bodensee Wasserversorgung angestrebte „Interessensgemeinschaft Süßenmühle“ gegründet werden.
Nicht eingeladen wurden die anderen vom geplanten Sperrgebiet betroffenen Wassersportler und es steht auch kein Vertreter der Internationalen Wassersportgemeinschaft Bodensee (IWGB) auf der Teilnehmerliste, der die Interessen aller Wassersportler wahrnehmen könnte. Kritiker befürchten daher, dass die Opposition gegen das geplante Sperrgebiet dadurch aufgeweicht werden soll, indem verschiedenen Interessensgruppen kleine Zugeständnisse gemacht werden, wie das von vornherein schon bei den Überlinger Rennruderern erfolgt ist.
Hintergrund ist, dass die Bodensee Wasserversorgung (BWVS) das bisherige Gebiet, das bisher nur für Fahrzeuge unter Maschine gesperrt ist, generell für alle Wasserfahrzeuge inklusive Modellbooten sperren will. Auch das Baden und Tauchen soll verboten werden. Die BWVS erhofft sich von dieser Maßnahme eine Entlastung bei der Überwachung ihrer Entnahmeanlagen. Die Wassersportler betrachten die Maßnahme als wenig geeignet, einen Giftanschlag wie den von 2005 zu verhindern und befürchten unter anderem einen Präzedenzfall für weitere Sperrgebiete bei anderen Wasserwerken am Bodensee.