Was bedeutet die Corona-Krise aktuell für die Häfen am Bodensee?
Radolfzell, 20.03.2020 von Klaus Lohmüller
Überlinger See und Nordufer Obersee
Bereits vorgestern, am 16.März wurde bekannt, dass der Hafenbetrieb in Sipplingen bis einschließlich 15. April eingestellt bleibt und in dieser Zeit nicht gekrant oder geslippt werden kann. Wie die zuständige Mitarbeiterin der Gemeinde auf telefonische Nachfrage bestätigt, können feste Liegeplatzinhaber, soweit anderswo eingewassert werden kann, alternativ auf dem Wasserweg an Ihren Liegeplatz gelangen und dort festmachen.
Eine Nachfrage bei der Überlinger Stadtverwaltung ergab, dass in einer Verordnung vom 16. März die Häfen nicht explizit aufgeführt und daher von Schließungen -Stand 17.03., Mittagszeit- nicht betroffen seien. Man warte aber noch auf weitere Anweisungen. Auf erneute Nachfrage am 20. März wurde bestätigt, dass zu diesem Zeitpunkt der Kranbetrieb unter erhöhten Vorsichtsmaßnahmen stattfindet, die sanitären Einrichtungen und das Hafenmeisterbüro aber geschlossen bleiben. Ein Gastliegebetrieb kann unter diesen Bedingungen nicht erfolgen.
Auch am gegenüberliegenden Ufer, in Wallhausen, wurden seitens der Stadt Konstanz noch keine, explizit den Hafenbetrieb einschränkenden Verordnungen erlassen und man bereite sich normal auf die Saison vor.
Im Yachthafen Kirchberg können aktuell deutsche Kunden wie gewohnt einwassern. Wegen des Einreiseverbots gelte dies für Schweizer Kunden allerdings nicht. Zum Zeitpunkt der Nachfrage war die Vergabe von Gastliegeplätzen möglich.
Beim Württembergischen Yachtclub halte man sich an die allgemeinen Verordnungen und Empfehlungen, insbesondere das Versammlungsverbot. Ansonsten rechnet der Hafenmeister damit, dass ab dem ersten April die Mitglieder ihre Boote in gewohnter Weise einwassern können.
Die beiden größten Häfen am deutschen Ufer, der BMK Hafen in Langenargen, sowie die Marina Ultramarin in Kressbronn bestätigen, dass aktuell das Kranen und Slippen uneingeschränkt möglich ist.
Obersee Südufer
In Fußach bleibt die Seetankstelle bis auf Weiteres geschlossen. Der Werftbetrieb läuft hingegen normal weiter. Aus Bregenz und Hard liegen aktuell noch keine Rückmeldungen vor.
In den befragten Schweizer Häfen (Marina Rheinhof, Kornhaushafen Rorschach, Gemeindehafen Romanshorn, in Arbon, Bottighofen und Kreuzlingen) werde -Stand heute Vormittag, 18.03.- normal gekrant und geslippt. Lediglich in Arbon wurde der Gastliegebetrieb bereits offiziell eingestellt. Am Altenrhein sehen sich die Hafenbetreiber der Marina Rheinhof, ebenso, wie umgekehrt die deutschen Kollegen in Kirchberg damit konfrontiert, dass Liegeplatzinhaber aus dem Nachbarland wegen des Einreiseverbots auch nicht ihre Plätze erreichen können
Untersee
Stand 19.März: Die Häfen in in Steckborn, Iznang und Moos, bleiben bis auf Weiteres geschlossen.
Um möglichst aktuell berichten zu können, bitten wir um Verständnis, dass nur für einige, größere Häfen exemplarisch nachgefragt wurde. Außerdem weisen wir darauf hin, dass sich die jeweilige Situation, ebenso, wie andernorts ständig ändern kann.