Mehr Unfälle auf dem See
Unfallzahlen aber im statistischen Rahmen
Friedrichshafen, 13.03.2020 von IBN
Zehn Menschen verloren ihr Leben beim Baden, zwei durch Bootsunfälle und fünf Personen durch „sonstige Unfälle“. Tote Taucher gab es 2019 nicht zu beklagen.
An 141 Unfällen war die Schifffahrt beteiligt, wie die Wasserschutz- und Seepolizeien in ihrer jährlichen Einsatzstatistik darlegen. Dabei wurden 13 Personen verletzt und zwei getötet. Die Schadenssumme der Bootsunfälle betrug 474.000 Euro. Unfallschwerpunkte waren, wie in den vergangenen Jahren auch, Häfen und Steganlagen. Bei den Unfallarten dominierten mit 53 Fällen Kollisionen, 24 Unfälle wurden als „sonstige Unfälle“ bezeichnet. 22 Unfälle aufgrund von Leckagen wurden registriert und 18 Boote fuhren sich fest. Neun Kenterungen wurden der Polizei angezeigt und acht Boote wurden durch Brand oder Explosion beschädigt bzw. zerstört. „Bordunfälle“ wurden sieben Mal erfasst.
Unfallbeteiligte waren 84 Motorboote, 79 Segelboote, sieben Ruderboote, sechs gewerbliche Schiffe und ein Surfer. Mit Abstand die häufigste Unfallursache war mangelnde Sorgfalt der Schiffsführer, gefolgt von Unfällen aufgrund technischer Mängel.
432 Personen wurden aus Seenot gerettet, hätten also ohne Hilfe das Ufer nicht mehr erreicht. 235 Boote wurden durch die Rettungsdienste geborgen.
Als besonders gravierend wurde ein Unfall dargestellt, bei dem Anfang August ein Motorboot beim auslaufen aus dem Hafen Helmsdorf mit einem dort festgemachten Segelboot kollidierte und sich ohne um den Schaden zu kümmern einfach weiter fuhr.
Als ebenfalls gravierend wurde ein Alkoholdelikt bezeichnet, bei dem ein Schiffsführer mit über 1,5 Promille im Bereich der unteren Güll in der Uferzone unterwegs war.
Ein Segelboot unter Maschine und Autopilot kollidierte mit einem „stilliegenden“ Segelboot im Seeraum vor Hagnau.
Aufgrund solcher Vorfälle appellieren die Polizeien am Bodensee weiterhin an kompetente Schiffsführung und die Pflege guter Seemannschaft.