Bilgenpflege
Die saubere Bilge
05.10.2010 von IBN
Vernachlässigt man die Reinigung des tiefsten, zugänglichen Punktes an Bord, macht sich bald unangenehmer Geruch im Salon breit. Bei Holzyachten verschlägt einem die unsaubere Bilge nicht nur den Atem, sie kann auch Schäden anrichten. Gerade, wenn Wasser eingedrungen ist, das über einen langen Zeitraum nicht entfernt wird, beginnt das Holz feucht zu werden und zu faulen.
Mit Fettlösern gegen Krümel und Öl
Das läßt sich vermeiden. Wer von Zeit zu Zeit seine Bilge mit einem chemischen Bilgenreiniger säubert, hat kaum Probleme – und je regelmäßiger man es tut, desto weniger Schmutz kann sich ansammeln. Mittlerweile gibt es verschiedene Mittel (wie beispielsweise den Bilge Cleaner von Star brite), die in erster Linie fettlösende Wirkung haben müssen. Will man eine allzu häufige Reinigung vermeiden, gibt es einen einfachen Tip: Legt man im Kajütbereich einen Teppich aus, verfangen sich besonders gern Staubflusen und Krümel in dem Teppichflor und geraten nicht in die Bilge. Wer dann gelegentlich den Teppich an Deck ausschüttelt, hat sicher weniger Dreck im Boot. Dennoch kommt man um das Reinigen der Bilge nicht ganz herum. Dafür benutzt man an den zugänglichen Stellen, je nach Beschaffenheit der Oberfläche, einen geeigneten Schwamm oder eine Bürste. Selbstverständlich wird das mit Reinigern versetzte Wasser anschließend aufgesaugt und im Eimer entsorgt und keinesfalls in den See gepumpt.
Öl aufsaugen, Wasser entsorgen
Ist es tatsächlich dazu gekommen, daß sich in der Bilge eine unansehnliche Brühe aus schmutzigem Wasser und Öl angesammelt hat, hilft der ebenfalls von Star brite angebotene Bilge Absorbant Maxi Boom“, der Öl in der Bilge so absorbieren kann, daß das Wasser gesetzmäßig und umweltfreundlich über Bord gepumpt werden kann. Doch regelmäßige Reinigung allein kann mitunter nicht ausreichen – es braucht noch einen Schutzanstrich: Dieser ist bei Holzbooten absolute Pflicht, damit das Holz nicht zu faulen beginnt. Bei GFK-Yachten ist ein Anstrich von Topcoat sehr zu empfehlen, damit nicht eines Tages das Laminat von der Feuchtigkeit geschädigt wird.
Anstrich mit Bilgenfarbe
Der Schutzanstrich sollte bei Holzbooten in regelmäßigen Abständen (etwa alle zwei bis drei Jahre) aufgefrischt werden. Geeignete Bilgenfarben gibt es besipielsweise von Hempels Yachtfarben oder Danboline von International. Beide Produkte eignen sich sowohl für Stahl- und Holzyachten sowie für GFK-Boote. Gewöhnlich handelt es sich dabei um Kunstharzlackfarben, die eine hohe Beständigkeit gegen mechanische Beanspruchungen haben sowie quellfest und unempfindlich gegen Öl, Fett und Benzin sind.
Warum nicht einfach Spüli?
Eine schnell wirkende und gerne benutzte Methode ist, daß man an den gut zugänglichen Stellen der Bilge jeweils einen Spritzer normales Geschirrspülmittel hineingibt und einen Eimer voll Spülwasser hinterherkippt. Anschließend kann die Crew auslaufen und einen Törn mit möglichst wenig Krängung – damit die Brühe aus der Bilge nicht in die Kleiderschränke läuft – unternehmen. Das Spülwasser wird sich unterdessen gut in der Bilge verteilen, durch die Bewegungen des Bootes überall hinkommen und wenigstens den gröbsten Schmutz lösen. Ist man nach einigen Stunden Einwirkzeit zurück im Hafen, wird das Bilgenwasser in einen untergehaltenen Eimer oder in ein ähnliches Behältnis abgepumpt oder mit dem Schwamm aufgesaugt und ordentlich entsorgt. Dies ist besonders bei Bilgen, in denen sich auch mal Öl oder Dieselspuren angesammelt haben, oberste Pflicht des Skippers. Anschließend kann man die Bilge, soweit sie zugänglich ist, nochmals mit einem Lappen und etwas Spülmittel nachwischen, und die im Fernsehen vielbeworbene "Zitrusfrische" sorgt für einen angenehmen und frischen Duft unter Deck.