Segeln auf Weltniveau in Palma de Mallorca
Hard, 13.05.2019 von IBN
In der Bundesligasaison 2018 in Österreich erreichte das Team mit Steuermann Michael Quendler mit Bruder Manuel, Laurenz Grabher und Hannah Thaler den hervorragenden dritten Platz. Diese Platzierung ist gleichzeitig die Eintrittskarte für die Champions League, eine weltweite Segelliga mit den besten Segelclubs aus den jeweiligen Ländern. Die junge Crew vom Bodensee hat in der letzten Saison zwei von vier Bundesliga-Events am Stockerl beendet, für ihr internationales Antreten ist das Ziel ein Startplatz im Finale in St. Moritz Mitte August. Konkret bedeutet dies einen Platz unter den besten acht Teams hier in Mallorca. Insgesamt stehen 27 Teams aus 16 Nationen beim ersten Qualifikations-Event am Start. Als Favoriten gelten die Schweizer von der Société Nautique de Genève und die Crew aus der deutschen Bundesliga vom Norddeutschen Regattaverein.
Exzellente Segelbedingungen
Der Club Nautic Arenal ist Austragungsort der Regatta – ein Club mit viel Erfahrung in der Ausrichtung von internationalen Regatten. Das Team des Österreichischen Segelverband war vor wenigen Wochen zum Europacup hier. Sonne, verlässlicher Wind und eine schöne Welle sorgen jeden Tag für faire Bedingungen. Gesegelt wird auf der international aufstrebenden Klasse J70 und nicht auf den heimischen Sunbeam 22.1, was eine Umstellung für das Team bedeutet: „Natürlich ist das eine Umstellung für uns, aber die haben wir in den ersten Wettfahrten gut gemeistert. Da wir am Bodensee fast ausschließlich auf der J70 segeln, kennen wir das Boot und wissen damit umzugehen. Wir sind motiviert und wissen was wir können“, gibt Steuermann Michael Quendler den Takt vor. Die erste Wettfahrt brachte mit einem zweiten Platz gleich ein Top-Ergebnis.
Steile Lernkurve
Die nächsten Wettfahrten brachten unterschiedliche Ergebnisse. Gerade die ersten Wettfahrten zeigten eine kleine Schwäche bei den Manövern, weil die teilweise doch sehr große Welle hier in der Bucht von Palma etwas anders zu segeln ist. „Die ersten Wenden und Halsen machten uns etwas zu schaffen, weil wir durch die Welle immer etwas an Geschwindigkeit verloren haben. Das wurde dann aber im Team besprochen und analysiert und in der Folge wurden wir immer besser“, resümiert Hannah Thaler. Am Samstag war am Vormittag deutlich weniger Wind als an den Tagen zuvor und die Harder spielten zunehmend ihre Stärken aus. Einige gute Platzierungen brachte das Team wieder voran. Um die Mittagszeit stellte der Wind ab und drehte kurz darauf auf die ablandige Richtung – was in Palma Starkwind bedeutet. Mit bis zu 25 Knoten Wind wurden die Teams konfrontiert. Und diese Herausforderung wurde mit einem ersten Platz beantwortet. Der letzte Tag brachte noch einmal zwei Wettfahrten mit starkem Wind, bei denen das Team hart kämpfte und als Abschluss einen vierten Platz ins Ziel brachte. Gesamt bedeutet das Rang 15 unter den weltweit besten Clubs. Eine Platzierung, die sich durchaus sehen lassen kann.
Ein solides Ergebnis
Auch wenn am Ende das Ergebnis nicht für das Finale in St. Moritz gereicht hat, ist das Team vom Yacht Club Hard absolut zufrieden mit dem Abschneiden in Mallorca: „Am Ende müssen wir klar sagen, dass das Niveau ganz vorne dann doch noch etwas zu hoch ist. Uns fehlt vor allem die Konstanz auf dem Boot, da die anderen Teams ausschließlich mit der J70 segeln, wir in der österreichischen Bundesliga allerdings nicht. Hier segeln die mit Abstand besten Clubs gegeneinander und das verzeiht absolute keine Fehler. Wir sind aber absolut zufrieden mit diesem soliden Ergebnis und nehmen sehr viel Erfahrung mit nach Hause“, resümiert Steuermann Michael Quendler. Für das Segelteam vom Yacht Club Hard geht es direkt weiter mit dem nächsten Bundesligaevent in Velden. Das Ziel ist ganz klar – dieses Jahr wieder die Qualifikation für die Champions League zu erreichen und sich nächstes Jahr fürs Finale qualifizieren.