Sandbank vor der Rheinmündung
Bregenz, 19.10.2018 von IBN
Der Hauptgrund dafür ist der jährliche Feststoffeintrag des Alpenrheins in den See (2-3 Mio. m3/Jahr). Es handelt sich dabei um natürliche Ablagerungen an einer Flussmündung in einen See, wie sie vielerorts in den Alpen im Zuge eines fortschreitenden Verlandungsprozesses vorkommen.
Das diesjährige hochwasserfreie Abflussgeschehen führte dazu, dass die Insel im Bodensee in dieser Grösse entstehen konnte. Aufgrund des ungewöhnlich niedrigen Seewasserstands ist sie nun seit einigen Monaten mit freiem Auge gut erkennbar.
Die Entwicklung des Alpenrhein-Deltas im Bodensee wird überwacht und seit dem Jahr 1911 periodisch vermessen. Der Feststoffeintrag wird an zwei Messstellen im Rhein seit 2009 kontinuierlich registriert. Auf dieser Basis wird die weitere Entwicklung der Rheinmündung in den Bodensee mit Unterstützung eines Expertenteams überprüft und mit Computermodellen simuliert. Die Bildung der Insel ist nicht auf mangelnde Instandhaltung und Geschieberäumung zurückzuführen.
Die Insel ist ein Indiz für eine beginnende dynamische Bildung eines Mündungsdeltas am Ende der Vorstreckungsdämme. Die Internationale Rheinregulierung (IRR) hat die Rheinbauleitung Österreich beauftragt, eine mittlerweile bereits laufende Studie über die mögliche künftige Entwicklung der Mündung des Alpenrheins erstellen zu lassen. Diese wird vom Institut für Seenforschung, Langenargen und von der Versuchsanstalt für Wasserbau der ETH Zürich begleitet.