Ulf Kipcke wieder Deutscher Meister bei den Nordischen Folkebooten

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Lindau, 04.09.2017 von IBN

Nachdem es die ersten beiden Tage kontinuierlich, wenn auch mit schwächeren Winden, immerhin vier Wettfahrten vor Lindau gab, war am Mittwoch Flauten- oder Badetag für die Teilnehmer bei der Internationale Deutschen Meisterschaft der Nordischen Folkeboote.

Am Donnerstag war dann Schluss mit der Hitze. Zunächst sah die Wetterlage zwar aus, wie fürs Folkeboot geschaffen, aber der Wind ließ leider nach – und dafür blieb noch eine unangenehme Welle und reichlich Regen übrig. Von fünf Versuchen – einschließlich Start mit Flagge U, die einigen Frühstartern eine Disqualifikation einbrachte, gelang es dem Team vom Lindauer Segler-Club unter Wettfahrtleiter Stefan Latzel eine gültige Wettfahrt unter nicht ganz einfachen Bedingungen mit wechselnden Windrichtungen und Dauerregen auszurichten. Selbst der führende Routinier Ulf Kipcke hat der Wetterlage mit einem sechsten Platz, seinem Streicher, Respekt zollen müssen. Beim großen Festabend in der Eilguthalle am Lindauer Inselbahnhof erholten sich Segler, Begleiter, Veranstalter und Helfer bei Buffet und Musik. Nach der letzten Wettfahrt am Freitag bei gemischten Wetterverhältnissen und Regenschauern reichte Kipcke mit den Vorschotern Dieter Kipcke und Gero Martens vom Kieler Yachtclub der fünfte Platz um mit 12 Punkten Deutscher Meister zu werden. Zweiter und Vizemeister wurden Andreas Blank mit Svenja und Andreas Loerke vom Berliner Seglerclub „Gothia“ mit 17 Punkten. Den dritten Podiumsplatz sicherten sich mit kontinuierlicher Leistung und sechs Punkten auf den Zweitplazierten Udo Pflüger mit Theodor Gringel und Jürgen Rieger auf „Mad Moongoose“ vom VSAW, ebenfalls Berlin.

Als beste Mannschaft vom Bodensee haben es die Kressbronner Segler Alexander Denn und Eberhard Thurn mit „Freya“ auf den neunten Platz gebracht. „Unter die ersten 10, das ist mehr als wir erhofft hatten“, bestätigte Denn.

Die Deutsche-Meister-Crew

Einige Routine haben sie schon, die Crew mit Ulf Kipcke an der Pinne, Vater Dieter und Gero Martens als Vorschoter auf ihrer „Ylva“, denn Siege haben sie schon viele eingefahren, gemeinschaftlich seit 1998 als Dreierteam. Mit drei ersten Plätzen in Folge zeigten sie auch auf dem Bodensee gleich, auf welchem Niveau sie unterwegs sind – und haben den ersten Platz nicht mehr hergegeben. Ihren Streicher haben sie am Donnerstag gesegelt. Bei schwierigeren Regen- und Windbedingungen musste auch die Ylva-Crew kämpfen. „Bei wechselnden Windrichtungen hatten wir noch rechtzeitig beschlossen, etwas weniger Höhe zu laufen, mehr Schwung in den Wellen mitzunehmen – und kamen so noch auf einen sechsten Platz.“ „Ansonsten“, so der Deutsche Meister weiter im Gespräch mit der Lindauer Zeitung, „ging es uns wie den anderen – wir waren wirklich klatschnass.“

Der Deutsche Meister hat ohne Starallüren wieder vollen Einsatz gezeigt. Auch am Flautentag sind die Kieler mehr als eine Stunde vor den anderen Schiffen auf der Bahn gewesen. „Und wir sind wirklich gern am Bodensee, auch wenn die Bedingungen manchmal schon diffizil waren, denn man kann sich schnell nach vorne – aber auch noch schneller nach hinten segeln“. Beim nächsten Mal wolle man sich eine Strömungskarte besorgen.

Die Vizemeister

Immer dicht dran waren Andreas Blank aus Berlin mit seiner Mannschaft Svenja und Alexander Loerke auf „Second Hand“. Immerhin hat es auch für einen Tagessieg gereicht. Und von den Berliner Gewässern sind sie, wie Blank bestätigte, auch schwierigste Bedingungen eigentlich gewohnt. Bis zum Schluss hatten sie noch gehofft: „Vier Punkte sind zu schaffen“, schätzte Blank, der schon einmal den Deutschen Meistertitel geholt hat. Obwohl man natürlich wisse, dass die Gegner auch alles geben. Schließlich mussten sich die Berliner mit einem Vizemeistertitel zufrieden geben – letztlich mit fünf Punkten Abstand.

Die Frauencrew

Ebenfalls aus Berlin aber mit Folkeboot vom Bodensee und Konstanzer Besatzung erreichten Sabine Knegendorf, Erika Beyerle und Christina Blake, die einzige reine Frauencrew, einen beachtlichen sechsten Platz. Knegendorf, die in Berlin schon lange zeigt, dass der Platz an der Pinne nicht etwa nur Männern vorbehalten ist, freute sich über die Platzierung, trotz des betagtesten Holzschiffes im Feld, der „Baccus“ von Konstanzerin Erika Beyerle. „Mit meinem Boot hätte es vielleicht noch besser laufen können“, lachte die Berlinerin, „aber wer weiß.“. Auch die Bodenseeseglerinnen waren zufrieden – und haben vor, als „Revanche“ bald mal wieder in Berlin zu segeln. Dort gibt es die meisten Folkeboote.

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