Robbe & Berking World Cup der 22 qm Schärenkreuzer: Zwei Teams vom Bodensee waren dabei!
Radolfzell, 12.09.2016 von IBN
Die 22 qm Schärenkreuzer starteten jeweils 8 Min. nach den „Zwölfer“ auf der gleichen Start-und Ziellinie, in der Mitte der Förde gelegen. Um die Kollisionsgefahr, während der Regatta, zwischen den grossen 12mR Booten und den Schärenkreuzer zu minimieren, wurde jeweils eine parallele Regattabahn ausgelegt.
Die Wetter –und Windbedingungen auf der Flensburger Förde waren während der ganzen Meisterschaft sehr anspruchsvoll und herausfordernd für Boot, Material und die gesamte Besatzung. Konstante 4-6 Beaufort, in den Böen darüber (28 Knoten/ Sekunde wurden gemessen), aus der Richtung West / Südwest, ausgelöst durch Ausläufer von Tiefs, vom nahen gelegenen Atlantik. Bei herannahenden, dunklen Wolken, frischte der Wind jeweils deutlich auf, die Böen wurden stärker. Auch die Wellen machten den Teams zu schaffen. Gegen die Mitte hin, in der Förde, deutlich höher, waren sie, gegen das naheliegende dänische Ufer, merklich flacher und angenehmer zu segeln. Herausragend war die Tatsache, dass es kein Regen gab und die Temperaturen angenehm, zwischen 22 - 25 Grad Celsius waren.
Das Regattaniveau war von Beginn weg sehr hoch. Es formierten sich professionelle deutsche Spitzenmannschaften aus Kiel, Flensburg und Berlin, gegen vier starke Teams aus Schweden von Stockholm und Göteborg. Es wurden insgesamt acht Wettfahrten gesegelt. Der Gesamtsieg ging schlussendlich nach Berlin, an Matthias Grothues-Spork und sein Team vom Berliner Yachtclub, vor drei schwedischen Mannschaften. Für das Bodensee Team vom SCR, auf SUI 265, SoLong, mit Steuermann Adrian Schmidlin, Mittschiffsmann Ole Hofmann und Vorschiffsrau Zora Sorman lief es am ersten Regattatag zufriedenstellend, mit einem 7. und 8. Rang. Schwierig dann der zweite Regattatag.
Bei der ersten Tagesregatta, konnte der Spinnacker, infolge eines Bedienungsfehlers, an der Rundungstonne nicht mehr geborgen werden und das Schiff trieb gefährlich gegen das nahegelegene dänische Ufer. Schlussendlich gelang die rechtzeitige Bergung des Spinnackers doch noch. Die Folge aber war die Aufgabe dieser 3. Regatta. In der Folge segelte das Team vom SCR auf die Ränge 7., 8., 9 und 5. Bei der letzten Regatta, nach einem fulminanten Start, mit aufkommenden starken Böen und drei anschliessenden Wenden, zerriss das Grosstuch. Dieser Schaden hatte sich schon nach der 6. Regatta, am letzten Tag angedeutet, die oberste Segelbahn löste sich und konnte dem enormen Winddruck nicht mehr standhalten. Während der Pause zur 7. Wettfahrt konnte das Segeltuch provisorisch verklebt werden. Aber die Verklebung hielt nicht und die Segelbahn löste sich dann vollends in der 8. Wettfahrt auf, was einen Riss von oben nach unten zur Folge hatte. Damit wieder Aufgabe, in guter Position, in der letzten Wettfahrt.
Im Endergebnis resultierte daraus der etwas undankbare 9. Schlussrang des Schweizer Bootes im Teilnehmerfeld von 18 Yachten. Das zweite Boot vom Bodensee, die Inga Lill vom WVF Friedrichshafen mit Steuermann Klaus Steinlein, Mittschiffsmann Jon Steinlein und Vorschiffsfrau Jule Steinlein kämpften buchstäblich gegen die Naturgewalten, sprich Wind und Wellen an. Der 22 qm Schärenkreuzer Inga Lill (Baujahr vor 1925), durch seine eher kurze Länge von knapp unter 10 m und ein relativ niedriges Freibord, kam an das segelbare Limit. Es resultierte der 15. Schlussrang. Zum Vergleich, die ersten acht Boote der Rangliste, hatten alle Gesamtlängen zwischen 12.2 m – 12.6 m. Aber die fantastischen Abendunterhaltungen in der Werft von Robbe & Berking und im Flensburger Segelclub, mit Verpflegung und Getränken, mit ca. 250 Seglerinnen und Segler, entschädigten schlussendlich das harte und Kräfte raubende Segeln auf der Flensburger Förde. Es war ein absolut toller Segel Event im Norden!