Ex-Tatort-Kommissar gewinnt Hochsee-Gold
Hamburg, 20.03.2016 von IBN
Die Kreuzer-Abteilung des DSV zeichnete den Schauspieler bei ihrem traditionsreichen Fahrtenwettbewerb mit einer Goldmedaille und einem Wanderpreis aus.
Viele Deutsche kennen ihn als kernigen Berliner Tatort-Kommissar, doch auch auf hoher See ist Boris Aljinovic ein Held. Im Sommer 2015 segelte er von der Kanareninsel Lanzarote in die Weite des Atlantiks, vorbei an Madeira und den Azoren in den englischen Kanal, in die Nordsee und von dort über die Elbe nach Hamburg. Dabei war der 48-Jährige von der Schiffergilde zu Berlin mangels Crew überwiegend einhand, also allein, auf seiner 9,75 Meter langen Yacht ?Dill? vom Typ Contessa 32 unterwegs.
Aljinovic dokumentierte sein 2951 Seemeilen langes Abenteuer umfassend und reichte seine Aufzeichnungen beim Fahrtenwettbewerb der Kreuzer-Abteilung des DSV ein. Die Jury zeigte sich begeistert und urteilte: ?Das war hochqualifizierter Blauwassersport, dessen harte, teilweise entbehrungsreichen Herausforderungen nur durch ein hohes Maß an Schiffsführerkompetenz, seemännisches Stehvermögen und Disziplin zu meistern waren.? Aljinovic erhielt dafür die Goldmedaille der Kreuzer-Abteilung des DSV in der Kategorie Hochsee sowie den Arthur-Doerwaldt-Gedächtnis-Preis für die beste Segelreise des Jahres 2015 in einem Boot unter zehn Meter Länge.
Einen noch härteren Segeltörn absolvierte Hans Böbs vom Yachtclub Fischereihafen Travemünde. Der 63-Jährige segelte im Sommer 2015 auf seiner zehn Meter langen Stahl-Yacht ?Snowball? über die Nordsee, das Ijsselmeer und den Englischen Kanal zu den Azoren im Atlantik. Von dort fuhr Böbs aber nicht auf direktem Weg in die Heimat, sondern er segelte bei teils schwerem Wetter und fast immer einhand über Irlands Westküste, die Hebriden und den Caledonian Kanal auf die Nordsee und von dort über Skagerrak und Kattegat in die Ostsee. Dabei legte Böbs in 64 Tagen 4965 Seemeilen zurück. ?Vorbildlich in allen Teilen?, meinte die Jury zu seinen Reiseaufzeichnungen und verlieh ihm den Commodore-Preis der Kreuzer-Abteilung sowie eine Goldmedaille in der Kategorie Hochsee.
Zum wiederholten Mal wurden Peter Lühr und seine Frau Jytte vom Verein Seglerhaus am Wannsee und von der Schiffergilde zu Berlin ausgezeichnet. Sie gewannen den A.-G.-Nissen-Preis für die beste Nordseereise des Jahres 2015. Das Paar hatte auf seiner 44-Fuß-Ketsch ?Freya? ebenfalls den rauen Nordatlantik und die Nordsee aufgesucht und bei ihrer Reise von der deutschen Bucht nach Schottland und zurück insgesamt 2112 Seemeilen absolviert.
Die Kreuzer-Abteilung des Deutschen Segler-Verbandes (DSV) würdigt bei ihrem jährlich ausgeschriebenen Fahrtenwettbewerb aber nicht nur die Leistungen der erfahrenen Alten, sondern fördert auch den Nachwuchs. Die ?Silberne Möwe? für die beste Jugendreise ging an den Kieler Yacht-Club für eine Geschwaderfahrt mit drei Yachten über die Ostsee, die von zwei jungen Schiffsführerinnen und einem jungen Schiffsführer geleitet wurde. Den Familienpreis für einen besonders kindgerechten Segeltörn erhielt Rainer Taprogge vom Blankeneser Segel-Club.