Label für „Qualitätsregatten“
Konstanz, 10.10.2014 von Michael Häßler
Das Forum unter der Moderation von Seglerverbands-Präsident Markus Sagmeister möchte eine Steigerung des sportlichen Niveaus am Bodensee erreichen und hofft in Folge auf wieder größere Regattafelder. Insbesondere der „Wildwuchs“ bei Yardstickregatten, mit „Betrügereien“ und „aggressiven Routiniers“, die Einsteiger „von der Linie brüllen“, ist den Seglern ein Dorn im Auge. „Dadurch werden potentielle Regatta-Interessenten schon in der untersten Liga vergrault,“ äußert Sagmeister seine Verärgerung.
Beim letztjährigem Regattaforum wurden Segelvermessungen bei großen Yardstickregatten beschlossen. Diese hätten sich als erfolgreich erwiesen und sollen 2015 ausgeweitet werden. Einige bekannte „Yardstickoptimierten Boote“ seien diesen Veranstaltungen fern geblieben, was sehr begrüßt wurde, schließlich wolle man „grob unsportliches“ Verhalten nicht mehr tolerieren.
„Mir ist bewusst,“ so Sagmeister, „dass wir den Vereinen nicht vorschreiben können, wie sie ihre Onkel-Hubert-Gedächtnisregatta gestalten“. Trotzdem möchte der Bodensee-Seglerverband deutlich machen, dass er Regatten nicht unterstützt, bei denen der Umsatz im Festzelt höher angesiedelt ist als der Sport auf der Bahn. Ein Qualitätslabel, das schon bei der Ankündigung der Veranstaltung im blauen Buch den sportlichen Anspruch deutlich macht, soll diesem Ziel dienen. Für die Vereine könnte dadurch ein Anreiz geschaffen werden, ihre Regatten auf eine sportlich solide Basis zu stellen.
Grundlage für die Vergabe des Label wird ein transparenter Kriterienkatalog sein. Dieser enthält unter Anderem die Forderung, dass die Regatta von einem lizenzierten Wettfahrtleiter durchgeführt wird und ein ausgebildeter Schiedsrichter zur Verfügung steht. Auch Anforderungen an die Einteilung und Größe der Wertungsgruppen müssen eingehalten werden. Es könne jedenfalls nicht sein, so Sagmeister, dass ein Ventilo und ein Folkeboot zusammen in einer Yardstickgruppe auftauchen.
Auch Kriterien zur Ausschreibung und zum Meldeschluß sollen Bestandteil des Qualitätskatalogs sein sowie ein obligatorischer Ausschluß von Booten mit ORC-Vermessung für die Yardstickwertung, wenn gleichzeitig nach ORC gesegelt wird.
Beim Bodensee-Seglertag am 8. November in Arbon soll das Konzept den Vereinsvorständen detailliert vorgestellt werden.