Spezialisten für Holzboote
15.01.2011 von IBN
Der Name Boesch steht für edle Mahagoni-Boote. Runabouts, die Bootsträume wecken und wahr werden lassen.
Zu Beginn der Firmengeschichte, in den «goldenen Zwanzigerjahren» des 20. Jahrhunderts, werden in Kilchberg Segel-, Motor- und Ruderboote gebaut, überholt oder repariert. Als ein Jahrzehnt später vermehrt Verbrennungsmotoren als Bootsantrieb eingesetzt werden, unternimmt Boesch erste Versuche mit reinen Gleitbooten. Walter Boesch, Sohn des Gründers Jakob Boesch, gilt als Begründer des «Boesch-Horizon-Gliding-Prinzips». Zwar werden weiterhin auch Segelboote gefertigt, und in den Fünzigerjahren feiert Boesch mit Starbooten grosse Erfolge. Aber die Spezialisierung auf Motorboote wird weiter vorangetrieben und der Segelbootbau bald darauf eingestellt.
Dank der ausgezeichneten Gleiteigenschaften sind die Boesch-Motorboote bei Wasserski-Sportlern sehr begehrt. Mitte der 1950er-Jahre beginnt Boesch mit der Serienanfertigung von Motorbooten. Die Produktion wird laufend gesteigert und die Kilchberger Werft festigt ihren Ruf als Hersteller von qualitativ-hochwertigen Edelbooten. Doch das Familienunternehmen ruht sich auf dem Erfolg nicht aus, sondern läutet mit einer Innovation, die heute unter dem Namen «Boesch Laminate Technology» bekannt ist, eine neue Ära im Bootsbau ein.
Mit den Söhnen Klaus und Urs Boesch tritt in den 70er-Jahren die dritte Generation ins Unternehmen ein, gewillt, die gute Position weiter auszubauen. Ölschock und der Dollarsturz beherrschen die Weltmärkte, Billigkonkurrenz aus Übersee macht Schweizer Werften das Leben schwer so konzentriert sich Boesch auf die Nischenpositionierung: Es werden noch grössere und noch luxuriösere Boote entwickelt und gebaut.
Mit der Mediterrannée 720 läuft das erste küstentaugliche Boesch-Boot von Stapel und stellt bei einer Sturmfahrt von Cannes nach Korsika seine Seetüchtigkeit unter Beweis. Die Technik wird kontinuierlich weiterentwickelt und der Antrieb mit dem Beulenruder optimiert. Später kommt das innovative Bugruder hinzu, welches bei der Boesch 710 Costa Brave de Luxe erstmals eingesetzt wird.
Nach 1995 (Lancierung des Modells 620, 75-Jahr-Edition) wurde die gesamte Flotte erneuert und modernisiert. Unterdessen heisst das Flaggschiff der Werft 970 St. Tropez und mit Runabouts mit Elektroantrieb setzt Boesch auch in Sachen Ökologie Massstäbe. Boesch beweist mit seinen Booten, die sich durch eine Synthese von Form und Funktion auszeichnen, dass es noch immer Dinge gibt, die vollkommen sind. Zudem ist das Schweizer Familienunternehmen eine der letzten unabhängigen Werften im durch Konzentration und Zukäufe gekennzeichneten Bootsmarkt.