Kanumarathon wird zum Event - Highlight des BKR
Zástera, siegt mit neuem Streckenrekord von 3:24h
Singen, 18.06.2013 von Kerstin Hahn
1982 erstmalig durchgeführt, findet der Marathon seit 2010 inzwischen jährlich statt und zwar planbar zum gleichen Termin, auf derselben Strecke und immer am gleichen Ort. So führt die Route vom Start- und Zielpunkt in Iznang auf den ersten 11 Kilometern für beide Distanzen bis zum Bruckgraben, dann verläuft die Kurzstrecke am südlichen Ufer der Reichenau zurück, während die Strecke des Marathons dem Grenzverlauf zwischen Deutschland und der Schweiz bis hinunter nach Öhningen folgt. Vom Wendepunkt an der Öhninger Boje aus, geht es bis nach Horn, um das gesperrte Naturschutzgebiet und schließlich um die Hornspitze herum wieder Richtung Ausgangspunkt.
Neu war in diesem Jahr die Ausdehnung der Veranstaltung auf zwei Tage. So wurde am Sonntag für die Jugend noch ein Sprint– Rennen um einen Bojenparcour durchgeführt und mehrere Herstellerfirmen der Kanubranche gaben Zuschauern und Sportlern die Möglichkeit neuestes Bootsmaterial zu testen.
Das Rahmenprogramm an Land, die gute Gästebetreuung – und Versorgung sowie die Möglichkeit auf dem Clubgelände und dem benachbarten Freibad zu kampieren, ließen die Veranstaltung zum Saisonhighlight des BKR anwachsen, das nun auch künftig als Wochenendevent von BKR -Wanderwart Andreas Mattes und seinem Orgateam beim KCS durchorganisiert werden soll.
Die stärkste Startgruppe mit 67 Booten waren die K1 Herren Halbmarathon, dicht gefolgt von der K1 Herren Marathon mit 48 Teilnehmern. Interessant auch, dass rund 20% der Teilnehmer aus der Schweiz kamen und viele Paddler keinem Verein angehören. Die weiteste Anreise hat Joachim Ebner aus Haithabu an der Schlei (926 km) auf sich genommen. Als Rollstuhlfahrer der seinem Sport trotz Behinderung treu geblieben ist, freute er sich ganz besonders über seinen errungenen 27. Platz. Schier unglaublich auch die Leistung des Siegers. Nach einer rund 600 km langen nächtlichen Anreise wassert der Tscheche Tomas Zástera kurz vor dem Start schnell sein Boot ein, bindet sich die Startnummer um, paddelt los (genau wie im letzten Jahr) - und gewinnt. Zum zweiten Mal! Und während er 2012 den Bahnrekord, mit drei Minuten verfehlte, legt er in diesem Jahr gleich 7 Minuten drauf und schreibt ihn damit vorerst bei 3:24,04h fest. Ein Doppelsieg, Marathon und Bahnrekord für den 49 jährigen tschechischen Bootsbauer, der laut eigener Aussage „wenig Zeit zum Trainieren hat und keinem Verein angehört“. Dabei hätte es auch für den Zweitplatzierten im K1, Joachim Eberhard vom VfB Kanusport Friedrichshafen, der nur 1:08 Minute später über die Linie ging zum neuen Bahnrekord gegenüber den 3:31 von 2011 gereicht, wenn der tschechische Sportsfreund ihn nicht weggeschnappt hätte. Dritter in dieser Startgruppe wurde Michael Baumann. Im Halbmarathon gingen alle drei Podestplätze der Herren an Sportler der Kanugesellschaft Stuttgart. Das schnellste aller Boote auf der Strecke war allerdings ein Zweier Kajak, dass die 42 km sozusagen mit doppelter Muskelkraft in 03:11:08h zurücklegte. Sehr leistungsstark mit super Zeiten präsentierten sich auch die Damen, von den Neun die sich auf die Langstrecke wagten siegte im Einer Sarah Zurbrügg-Greenaway in 04:15:07h vom skc Zugersee. Ihr folgte Karin Braun, Kanuschule Bodensee mit 04:18:51h und mit 04:36:50h ging Kerstin Rümke, von den Ulmer Paddlern über die Ziellinie. Herausragend auch die Leistung des 14jährigen Jeremias Delgado Neira vom Lindauer KC der im Einer mit 2:24,57 zwei Minuten schneller als ein Zwierkajak war. Zástera sagte bereits zu, 2014 zur Titelverteidigung wieder anzutreten und hegt die Hoffnung dann beim 3. Sieg den Wanderpokal wie üblich, für immer mit nach Hause zu nehmen. Über diese Option muss BKR Präsident Reiner Schmid allerdings erst noch mit seinem Vorstand beraten, denn einen Gewinner dreimal in Folge – das gab es bisher bei den Kanuten noch nie.
Die gesamte Ergebnisliste finden sie unter: www.bodensee-kanu-marathon.com
Khan