Verbände lehnen Sperrpläne weiter ab

Lindau, 07.06.2013 von IBN

Am Dienstag, 4. Juni haben Vertreter der Regierung von Schwaben den regionalen und überregionalen Vertretern der Wassersportverbände am Bodensee bei einer Anhörung in Augsburg den geänderten Managementplan für den Vogelschutz am bayerischen Bodenseeufer vorgestellt.


Im neuen Plan sind zwar die Sperrflächen reduziert worden Berichtet Dr. Andreas Lochbrunner als Reviervertreter Bodensee des Bayerischer Seglerverband, jedoch konnte die Regierung von Schwaben nach Auffassung der Verbände keine ausreichenden Antworten zu den rechtlichen Fragen geben, welche diese im Februar 2013 in einer 23-seitigen Stellungnahme der Regierung von Schwaben gestellt hatten.

So konnte keine rechtliche Begründung geliefert werden, warum in einem intakten Gebiet wie dem bayerischen Bodenseeufer, in dem sich über Jahrzehnte grosse Kolonien von Wintervögeln angesiedelt haben und in dem weder Nutzungsänderungen erfolgt noch geplant sind, der Vogelschutz überhaupt verstärkt werden muss.

Unter dem Stichwort „Verschlechterungsverbot“ ist dieser Sachverhalt zwingender Bestandteil der Vogelschutzverordnung bei der Abwägung von neuen Massnahmen und wurde hier nicht ausreichend berücksichtigt.

Weiter wurde nach Ansicht der Verbandsvertreter bei den geplanten Sperrungen das rechtliche Gebot der Verhältnismässigkeit der Sperrmassnahmen gegenüber den möglicherweise vorkommenden geringfügigen Beeinträchtigungen von Vogelansammlungen nicht beachtet.
Schliesslich ist auch die Wirksamkeit der geplanten Schutzmassnahmen nicht nachgewiesen. So konnten in diesem Winter nur sehr wenige Wasservögel am bayerischen Ufer beobachtet werden. Dies war nicht Folge von Störungen durch Wassersportler, sondern durch natürliche Faktoren wie einen hohen Winterwasserstand des Sees, Temparatureinflüsse oder verändertes Nahrungsangebot. Auch können Klimaeinflüsse, welche ebenfalls das Zugverhalten von Wandervögeln verändern, nicht durch
die geplanten Sperren am bayerischen Ufer beeinflusst werden.

Gleichwohl sind der Schutz und die Erhaltung der Natur am Bodensee den Wassersportverbänden in besonderem Mass ein Anliegen, wie dies durch vielfältige Aktivitäten wie Umweltzertifizerung von Sportboothäfen, umweltschützende Unterwasserfarben für Boote oder jährliche Uferreinigungen belegt wird.

Deshalb haben die Wassersportverbände der Regierung von Schwaben und dem Landratsamt Lindau ihre Zusammenarbeit angeboten, um durch Information und Schulung ihrer Mitglieder naturgerechtes Verhalten in Bezug auf den Vogelschutz zu fördern und insbesondere ihre zahlreichen Jugendgruppenmitglieder in diesem Thema zu sensibilisieren. Auch bieten die Sportvereine am bayerischen Bodenseeufer bei den durchzuführenden regelmässigen Vogelzählungen ihre aktive Mitarbeit an.

Den vorliegenden Plan lehnen die Wassersportverbände weiterhin ab. Beide Seiten jedoch haben zum Abschluss der Anhörung den Wunsch bekräftigt, die gemeinsamen Gespräche fortzuführen und das zwischenzeitlich gewachsene gegenseitige Verständnis und Vertrauen zwischen den Beteiligten für das Erreichen einer ausgewogenen und langfristigen Lösung des Vogelschutzes am bayerischen Bodensee zu nutzen.

"Vögel, Vogelbeauftragte und ihr 8 Stunden Tag"

...ein 8 Stunden Tag ist lang, wenn er gefüllt werden muss. Wir werden die Kormorane vom Untersee bitten sich am östl. Bodensee niederzulassen.
So ist auch ,als die lächerlichste Antiterrormassnahme,
vor Sipplingen ein Sperrgebiet eingerichtet worden.
Millionen hat die stationäre Polizeibootwache dort verschlungen; da wird künftig sicher auch ein Drohneneinsatz zur Abwehr von Trinkwasserterroristen und Seglern diskutiert.
Die Bojen des Sperrgebietes eignen aber sich gut als Wendetonne für Regatten .
Sperrgebiete sind ein letztes Pfund für unterbeschäftigte Umwelt- und Sicherheitsbeauftragte. Will man deren Arbeitsplätze nicht gefährden, müssen sie einfach her! O. B. Laden hat sich in Pakistan totgelacht als er von Sipplingen erfuhr.
kim Mahl am 09.06.2013 09:37:14
Kommentare dieses Artikels als Feed

Schlagworte

IBN testen