Doppelsieg für Hamburger Segler bei Deutscher Meisterschaft vor Radolfzell
Radolfzell, 08.10.2012 von IBN
46 Boote aus 7 Nationen segelten anlässlich des 100jährigen Jubiläums des Yachtclub Radolfzell den Nationalen Meistertitel aus. Das Team Johannes Polgar mit Markus Koy vom NRV Hamburg gewann nach sechs windreichen und hart umkämpften Wettfahrten vor den Olympia Sechsten Robert Stanjek und Frithjof Kleen mit drei Punkten Vorsprung den Deutschen Meistertitel.
Während die Olympia-Teilnehmer von London, Robert Stanjek / Frithjof Kleen die ersten beiden Wettfahrten souverän als Erste beendeten, wendete sich das Blatt am Freitag, als die Trainingspartner der Olympiasechsten, Johannes Polgar und Markus Koy, ebenfalls NRV, die Führung übernahmen.
Reinhard Schmid vom Münchner YC und Niels Hentschel vom NRV wurden Dritte. Bester Segler vom Bodensee war Jürg Wittich von der SV Bottighofen auf dem vierten Platz. Die ebenfalls zum Favoritenkreis gehörenden Starboot-Segler vom Bodensee Hubert Merkelbach / Gerrit Bartel (Platz 5) und Werner Fritz / Ulli Seeberger (Platz 9) sicherten sich einen Platz unter den Top ten. Christof Gautschi vom YC Bregenz segelte zusammen mit seiner Tochter Tina an der Fock auf den zwölften Platz. Weiterer Teilnehmer vom Bodensee war der Radolfzeller Bernd Kunz, der nach langer Abwesenheit wieder ins Starboot stieg. Er sprang kurzfristig bei dem Schweden Ingvar Krook als Ersatz für dessen Vorschoter ein und die beiden segelten ohne Training auf den 20. Platz. Klaus Kappes war mit 76 Jahren der älteste Teilnehmer. Er kam mit Steffen Rutz an der Fockschot auf den 22. Platz.
Weitere Teilnehmer vom Bodensee waren Uwe Barth, Harald Böhler und Wolfgang Frei vom YC Radolfzell, Bernd und Barbara Stoll vom Konstanzer YC, der Altnauer Jürg Rudolf mit Iris Baasch im Vorschiff, Heiner Frowein (YCRa) und Sebastian Dentler (BYCUe), sowie Helmut Sprock vom BYCUe.
Die „Legenden“ Achim Griese und Michael Marcour, Silbermedaillengewinner von 1984 in Los Angeles, kamen auf den achten Platz.
Diese Regatta mit sechs spannenden und meisterschaftswürdigen Wettfahrten war eine der hochrangigsten Meisterschaften dieses Jahr am Bodensee. Die Entscheidung brachte erst das fünfte Rennen, indem der zuvor souverän auftretende Olympia sechste sich durch einen Frühstart eine Disqualifikation einhandelte.
Etwas Irritationen gab es, als beim Start zum dritten Lauf nicht nur die schnellen Starboote, sondern auch eine Solarfähre, mit Fahrgästen besetzt, über die Linie fuhr, wie Mitglieder des Regattateams berichteten. Die Regattaleitung sei durch dieses, als Verantwortungslos bezeichnete Verhalten, zum Startabbruch gezwungen worden und nicht alle Regattasegler hätten in dem dicht gedrängten Teilnehmerfeld sofort realisiert, dass zwischen ihnen ein Solarkatamaran fahre. Das Risiko sei sowohl für die Segler als auch für die Fahrgäste sehr hoch gewesen, berichtet ein Teammitglied. Der Regattahelfer sagte: „Wenn das Absicht war, gehört der Schiffsführer nicht auf ein Boot und wenn das keine Absicht war, gehört er erst recht nicht auf ein Boot, und schon gar nicht auf ein Personenschiff.“
Sämtliche Teilnehmer aus den angereisten Nationen waren angenehm überrascht in welch professionellem und sympathischen Licht sich der Yachtclub Radolfzell präsentierte. Wettfahrtleiter Alexander Dietrich und Team sorgten sowohl auf dem Wasser als auch an Land für einen reibungslosen Ablauf. Die Stadt Radolfzell, vertreten durch Bürgermeisterin Frau Laule und der Yachtclub Radolfzell wurden bei der Preisverteilung von allen Seglern für den perfekten Ablauf gelobt und empfahlen sich einmal mehr als erstklassiger Veranstaltungsort hochwertiger Meisterschaften im nationalen Segelsport.