Stelldichein der Swans
PORTO CERVO, 19.09.2012 von IBN
Die vier Swan-Klassen umfassten die Kategorien Maxis (18,29 Meter bzw. 60 Fuß und größer), Grand Prix (18,28 Meter und kleiner), Classic (inklusive der von Sparkman&Stephens entworfenen Modelle) und die Swan 45 Einheitsklasse. Letztere trugen ihre Rolex Swan 45 Weltmeisterschaft aus. Die Woche auf dem Wasser offerierte eine Vielzahl von Bedingungen, die die Widerstandsfähigkeit der Crews und ihre Fähigkeit, sich den verschiedenen Herausforderungen anzupassen, auf die Probe stellten. Leichtwind-Bedingungen bestimmten den Beginn und den Abschluss der Regatta, während eine bedrohliche Mistral-Wetterlage zur Wochenmitte sehr robusten Rennsport bot. So war im Verlaufe der fünf Tage in dem Maddalena-Archipel für jeden etwas dabei.
Die Veranstaltung präsentiert sowohl die aktuellen Trends als auch die einzigartigen Traditionen der Swan-Welt. Die Zukunft zeigte sich im Auftritt von vier Swan 60. Dies ist eine sich rasch entwickelnde Klasse von Swan und sie wurde repräsentiert durch den späteren Maxi-Klassensieger „Bronenosec“ (Russland) sowie der deutschen „Emma“, der „Vertical Smile“ aus Dänemark und der „Swing“ von Rafael Vinoly (USA), in dessen Crew auch der schwedische Olympiasieger von London, Fredrik Lööf, sowie Ferragamo selbst segelten. „Die 60er ist eine echte Swan: Sie kombiniert Leistung mit großer Zuverlässigkeit, Qualität und Schönheit“, sagte Ferragamo.
Der Auftritt einer starken Flotte von Swan Maxis zum Rolex Swan Cup wird inzwischen zur Normalität. „Die Größe der Swan nimmt immer mehr zu. Ursprünglich war es ein Boot mittlerer Größe, inzwischen ist Nautor sehr gut darin, größere Yachten zu bauen, und wir konzentrieren uns darauf“, sagte Germán Frers, exklusiver Yacht-Designer von Nautors Swan seit über 30 Jahren und Teilnehmer an der Veranstaltung.
„Bronenosec“ führte die Maxi-Flotte vom Start in die Regattawoche an und sicherte sich schließlich gegen die stark aufkommende Swan 601 „Stark Raving Mad“ von James Madden (USA) den Sieg. „Wir haben dieses Projekt erst vor vier Monaten begonnen und haben es in dieser kurzen Zeit geschafft, ein tolles Team zu formen“, erklärte der begeisterte Skipper Valeri Liubomirov. „Ich habe ein Dream-Team, und es war wirklich wichtig, diese berühmte Regatta zu gewinnen.“ Die Crew richtet ihre Aufmerksamkeit nun schon in die Zukunft und dabei auf die Teilnahme an dem 606 Seemeilen langen Klassiker Rolex Fastnet Race im August 2013. Taktiker Tommaso Chieffi bestätigte, dass die Crew sehr entscheidende Fortschritte gemacht hat. „Das Team hat sich großartig entwickelt, seit wir angefangen haben. Und mit jeder Regatta hat sich die Kommunikation an Bord verbessert“, sagte Chieffi. „Es war fantastisch, hier zu gewinnen. Das war es, worauf wir in dieser Saison hingearbeitet haben, und wir wollten es nicht am letzten Tag verlieren.“ Der Wettbewerb in der Maxi-Klasse stand allerdings auf des Messers Schneide. Denn fünf verschiedene Boote gewannen die sechs Rennen in der Woche, und „Stark Raving Mad“ hatte in der Gesamtwertung am Ende nur einen Punkt Rückstand auf den Sieger.
Die Grand-Prix-Klasse umfasst die sehr beliebten Swan 42 Einheitsklasse bis hin zur Swan 56. Ausgezeichnete Segler wie die Spanier Jordi Calafat auf der „Clem“ und Nacho Postigo auf der „Magical Mystery Tour“ wurden wegen ihrer großen taktischen Fähigkeiten für den Wettbewerb verpflichtet. Die Swan 42 dominierten das Grand-Prix-Geschehen mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen der Hauptdarsteller „Natalia“ (Rumänien) und Edward Leasks „Magical Mystery Tour“ (Großbritannien). Mit Siegen an den letzten beiden Tagen setzte sich schließlich die „Natalia“ zur Freude von Co-Skipper Diogo Cayolla durch: „Die ganze Woche konnten wir uns selbst aus brenzligen Situationen befreien. Und wenn wir gut gestartet waren, haben wir diese Position auch verteidigt. Die 42er ist ein sehr wettbewerbsfähiges Boot, und wir hatten ein paar Tage mit leichtem Wind, die uns begünstigt haben.“
Die Rolex Swan 45 Weltmeisterschaft präsentiert den ersten Vorstoß von Nautor Swan in den Einheitsklassen-Bereich. Und die deutsche Titelverteidigerin „Earlybird“ setzte ihre Herrschaft in dieser Klasse fort. Von Anfang an fanden sich Miteigentümer Christian Nagel und seine Crew allerdings in einem echten Zweikampf mit Vittorio Ruggieros „TalJ“ (Italien) wieder, die stark startete und bis zum vorletzten Tag führte. Schließlich setzte sich die Erfahrung der Mannschaft auf der „Earlybird“ durch, die bereits 2008 gewonnen hatte. Das machte den Unterschied aus. „Es ist unser dritter Sieg hier, aber es war nicht einfach, denn die anderen Boote wie ,TalJ' und ,Swanted' haben sich wirklich verbessert. Wir mussten das gleich zur Kenntnis nehmen, als die ,TalJ' einen ersten und zweiten Platz am ersten Tag einfuhr“, sagte Nagel, setzte aber eine Kampfansage hinterher: „Wir werden auf jeden Fall wiederkommen, um unseren Titel zu verteidigen!“